PROJEKTE | INGENIEURBAU
Die Leibnizbrücke über den Finowkanal stellt die wichtigste Anbindung für Radfahrer und Fußgänger aus dem nördlich des Finowkanals gelegenen Stadtteil Leibnizviertel an die Innenstadt dar. Im Zuge der Gesamtplanung für die neue Stadtpromenade am Finowkanal ergab sich die Möglichkeit, den Brückenweg an die neu entstandene Promenade anzuschließen und die Einbindung der gesamten Ufergestaltung zu verbessern. Durch die größere lichte Höhe im Bereich der unterführten Uferwege fügt sich der Brückenneubau elegant in das Landschaftsbild ein.
Das Haupttragwerk der neuen Brücke besteht aus einem Bogen im mittleren Feld (30 m) und Halbbögen in den Seitenfeldern (je 13 m). Das Brückendeck besteht aus zwei geschweißten Stahlhohlkästen mit Querträgern und einer orthotropen Platte in Brückenlängsrichtung. Die Füllstäbe des Geländers sind statisch tragend ausgeführt und bilden mit dem Handlauf als Obergurt und dem Bogen als Untergurt einen vierendeel-artigen Versteifungsträger. Gleichzeitig dienen die Füllstäbe der Aufständerung auf dem Bogen. Der Hauptbogen liegt auf filigranen Stahlstützen auf, die in Brückenquerrichtung mit Fußriegeln als Rahmen wirken. Die Queraussteifung erfolgt über das Brückendeck, das von den Widerlagern und von den Stützenrahmen horizontal gehalten wird. Die Widerlager sind in Stahlbeton auf bestehenden Fundamentplatten errichtet. Die alte Pfahlgründung wurde erhalten. Das südliche Widerlager wurde mit einer Treppenanlage kombiniert, welche die Brücke an die Promenade anbindet.
Die Ausleuchtung des überführten Geh- und Radweges erfolgt über eine unterseitig in den Handlauf integrierte LED-Lichtlinie. Im Zuge der Gesamtplanung für die Stadtpromenade am Finowkanal wurde auch die Schwärzebrücke, eine kleinere Version der Leibnizbrücke, über die Schwärzemündung erneuert.
Fotografie: Bernd Hiepe