PROJEKTE | BILDUNGS- UND KULTURBAUTEN | HOLZBAU
Durch einen starken Bevölkerungszuwachs in Schulzendorf galt es, die bestehende zweizügige Grundschule um einen Neubau zu erweitern und die bestehende Mensa zu optimieren und zu vergrößern. 2005 wurde die bestehende Schule mit hohem gestalterischen Anspruch erweitert und saniert. Der Bestandsbau sollte deshalb als Solitär respektiert und nur im Bereich der Mensa eingeschossig angebunden werden. Die eigentliche Erweiterung schließt somit versetzt dreigeschossig Richtung Süden an und schafft spannungsreiche Hof- und Platzsituationen im Außenbereich. Das Raumprogramm des Entwurfes umfasst acht weitere Klassenräume mit dazugehörigen Nebenräumen. Die funktionalen Bereiche wie Lehrerzimmer und sonstige Nebenräume sind im Erdgeschoss verortet. Die Lernbereiche mit jeweils vier Klassenräumen sind als Cluster ausgebildet und jeweils in den oberen Etagen um ein zentrales Forum angeordnet. Der Entwurf zeichnet sich den hohen Vorfertigungsgrad in Holztafelbauweise mit Holzfertigteildecken (modulare Bauweise) aus. Nur der Aufzugskern und das Treppenhaus sowie die Gründungsbauteile sind aus Stahlbeton hergestellt.
Die tragenden Außenwände sind Holzrahmenelemente mit Ständern im Abstand von 0,625 m und einseitiger OSB/3 Beplankung. Die Randstiele an den großen Fensteröffnungen mussten zum Teil verstärkt werden. Holzrahmenelemente mit beidseitiger OSB/3-Beplankung bilden die tragenden Innenwände. Bei einigen hochbelasteten Wänden sind die Schwellen aus Furnierschichtholz ausgebildet. Die konzentrierten Einzellasten der Stahlträger werden durch Stützen aufgenommen, wobei die Stützenquerschnitte so gewählt sind, dass sie in die Holztafelelemente integriert und nicht sichtbar sind.
Das Dach wird als Flachdach mit vorgefertigten Kastenelementen der Firma Lignatur LFE 320 ausgeführt. Die Elemente spannen in Querrichtung des Gebäudes, zwischen Achse 12 bis 15 ist die Spannrichtung um 90° gedreht. Das Dach erhielt einen Gründachaufbau und in Teilbereichen sind Photovoltaik-Elemente und Lüftungsgeräte aufgestellt. Die Geschoßdecken wurden in gleicher Bauart wie das Dach ausgeführt.
Die Treppenanlage ist massiv in Stahlbetonbauweise errichtet. Auf den Podesten erfolg die Auflagerung schallentkoppelt mittels Tronsolen. Die Podeste erhalten zur Schallentkopplung einen schwimmenden Estrich. An der Nordostseite des Gebäudes ist eine Fluchttreppe als leichte Stahlkonstruktion mit Gitterroststufen ausgeführt.
Fotografie: Michael O'Ryan