PROJEKTE | INGENIEURBAU | HOLZBAU
Die Sektion Berlin des Alpenvereins beschloss die Brücke anstelle einer Reparatur, in ähnlicher aber verbesserter Konstruktion auf den vorhandenen „Lagern“ neu zu errichten. Die neue Konstruktion wurde von unserem Büro ohne Unterstützung eines Architekten geplant. Die Neuerung bei der Konstruktion besteht im Wesentlichen darin, dass die übliche „folkloristische“ Geländeraussteifung über auskragende Querträger und Streben ersetzt wurde durch gestalterisch ruhigere Einspannung der Geländerpfosten seitlich der Hauptträger.
Das Haupttragwerk des Fußgängerstegs besteht aus zwei Brettschichtträgern als Dreifeldträger. Die mittlere und größte Stützweite beträgt 16 m, die Brückenbreite ca. 1 m. Das statische System des Vorgängerbaus bildete mit einem Gelenk ein Gerbersystem.
Die Hauptträger sind punktuell mit hölzernen Querschotts gekoppelt. Die Längsbohlen des Gehbelags liegen auf quer tragenden Kanthölzern auf. Hölzerne abgeschrägte Riegel ergänzen das Geländer und bewirken durch die engere Anordnung im unteren Bereich einen höheren Wetterschutz der Längsträger als beim Vorgängerbau. Die Gründung erfolgt situativ wie bei dem Bestandsbauwerk auf vorhandenen Felsbänken. Sämtliche Holzbauteile wurden aus Lärchenholz ausgeführt, die Bauteile der Brücke wurden mit einem Hubschrauber eingeflogen.
Ein für die Brücke angefertigtes Schneelastgutachten berechnete eine Schneelast von 730 kg/m². Zum Vergleich: In Berlin wäre deutlich weniger als 1/10 dieser Last notwendig. Berechnet wurde die Brücke wegen ihrer Schlankheit allerdings nur mit 2/3 dieser Last.