PROJEKTE | BILDUNGS- UND KULTURBAUTEN
Das Kernstück des Kreismuseums, ein Backsteinbau aus den 70/80er-Jahren von Bauernhäusern und Scheunen umgeben, erhält einen tradierte Formen und Materialien neu interpretierenden Satelliten. Selbstbewusst in den Wald gestellt, entfaltet der skulpturale Baukörper durch Höhe und Form eine starke Präsenz.
Auf dem quadratischen Grundriss sind im Erdgeschoss ein Mehrzweckraum, das Café und die Technikräume untergebracht. Im Obergeschoss befindet sich frei nutzbare Ausstellungsraum, der aus einem Oberlicht eine diffuse Ausleuchtung erhält. Das Gebäude wurde in Massivbauweise aus Stahlbeton errichtet. Die Fassaden sind als zweischalige massive Konstruktion mit Ziegeldeckung der Wand- und Deckenflächen konzipiert. Die Ziegelelemente wurden durch die Dämmschicht hindurch an der Stahlbetonschicht über Ankerlagen angehängt. Die einheitliche, das gesamte Haus umfassende Haut aus Ziegeln verleiht dem Bau eine „archaische" Anmutung und verbindet es mit seiner Nachbarschaft.
Die Aussteifung der Gebäudeteile erfolgt durch die zur Scheibe ausgebildeten Dach- und Deckenplatten sowie die massiven Außenwände in Betonqualität C25/30. Die Ausführung der tragenden Innenwände im Erdgeschoss erfolgte ebenfalls in C25/30. Zu den Nebenräumen ist die Trennwand als Mauerwerkswand in Ziegeln mit Festigkeit 20/IIa in Stärke 24 cm errichtet.
Die Decken über dem Erdgeschoß sind über den Nebenräumen als einachsig gespannte, linienförmig gestützte Flachdecken ausgebildet. Über dem Multifunktionsraum erfolgte die Ausführung ebenfalls als Rippendecke mit Unterzügen. Ein Deckenfeld neben der südlichen Außenwand blieb offen und wurde verglast; hier wurde eine massive Brüstung als Überzug ausgebildet.
Der Schrägdachbereich ist eine Stahlkonstruktion mit Holzpfettenlage und Ziegeldeckung. Die pyramidenförmige Dachform wird durch vertikal geneigte Stahlwalzträger aus I-Profilen HEB 280, doppelten U-Profilen UPE 200 in den Ecken sowie zwei Ringen gebildet. Zur Erhöhung der Steifigkeit der Dachkonstruktion ist der Ring auf halber Höhe aus Stahlträgern HEB 240 biegesteif ausgebildet. An den Auflagerpunkten sind die Träger über Fußplatten mit Schrauben und Halfen-Muffenstäben am Betonbau angeschlossen. Raumseitig ist die Stahldachkonstruktion mit Gipskartonplatten verkleidet.
Beide Treppenläufe sind als Fertigteile ausgeführt und werden auf Tronsolen zur Schallentkoppelung aufgelegt. Die Außentreppe wurde in Stahlbauweise geplant und ist über Schöck-Isokörbe an die Außenwand angehängt.