PROJEKTE | BILDUNGS- UND KULTURBAUTEN | BAUEN IM BESTAND
Unterhalb des Schlosses Neuschwanstein wurde in einem ehemaligen Hotel das Museum zur Geschichte des Wittelsbacher Königshauses errichtet. Die neue Nutzung wird vor allem durch die markante Dachkonstruktion über dem ehemaligen Speisesaal des Altbaus sichtbar.
Für das Dachtragwerk wurde eine von den Rauten der bayerischen Fahne abgeleitete Gitterschale entworfen. Dieses punktgestützte Schalentragwerk, bestehend aus einer Halbtonne und zwei Vierteltonnen, überspannt eine Stützweite von 20 m.
Die Rauten der Schale werden von ausgelaserten Flachstählen gebildet, die der Zylinderschale folgend, nach dem „Zollinger-Prinzip“ verschweißt werden. Die längsgerichteten Stahlpfetten, mit denen die Schale erst ihre räumliche Tragfähigkeit gewinnt, wurden oberhalb der Flachstähle angeordnet, so dass die Rauten gestalterisch nicht gestört werden. Auf den Pfetten wurden Flachstähle zur Aufnahme der Trapezblechdeckung aufgeschweißt. Die Gitterschale der Halbtonne wurde in fünf vorgefertigten Teilen angeliefert und auf einer Montagerüstung zusammengebaut. Die Vierteltonnen wurden in einem Stück auf die Baustelle transportiert.
Ausgezeichnet mit dem Deutschen Stahlbaupreis 2012: „… die vollendete Synthese aus deutender Formsetzung und ingenieuser Formfindung – die neuen stählernen Gewölbeschalen spielen souverän mit der Historie und heraldischen Mustern.“
Fotografie: Marcus Ebener Fotografie
Ingenieurpreis des Deutschen Stahlbaus 2013Deutscher Architekturpreis 2013, AuszeichnungBDA-Preis Bayern 2013, Kategorie „Detailvollkommenheit“Baupreis Allgäu 2013Preis des Deutschen Stahlbaus 2012 1. Preis Wettbewerb, 2009