PROJEKTE | BÜRO- UND GESCHÄFTSBAUTEN
Mit den beiden neuen Bürogebäuden wurden zwei Baulücken geschlossen und eine neue Eingangssituation der GSG Höfe Adalbertstraße geschaffen. Das Tragwerk aus Ortbeton bleibt in seiner Art und Struktur im Innenbereich überall sichtbar erhalten und wird nicht mit zusätzlichen Materiallagen belegt. Im Zuge der Nachhaltigkeitszertifizierung nach BREEAM spielt die Reduktion der Materialien bei dem Bauvorhaben eine tragende Rolle. „Einfache" Grund-Werkstoffe werden mit ausgewählten wertigen Materialien wie Eichenparkett, spritzlackiertem Holzwerkstoff, Terrazzoböden und eloxiertem Aluminium kombiniert.
Bei dem Bauvorhaben handelt es sich um den Neubau von zwei sechsgeschossigen, nicht unterkellerten Büro- und Geschäftshäusern. Die Gebäude schließen beidseitig an vorhandene giebelständige unterkellerte Bauten an. Das Gebäude Adalbertstraße 5 besitzt einen Seitenflügel, der an das vorhandene Treppenhaus des Fabrikquergebäudes im Hof angeschlossen wurde und diesen mitbenutzt. Das Gebäude Adalbertstraße 8 hat ein Vorderhaus mit einem Treppenhaus als Seitenflügelstummel. Beide Gebäude wurden straßenseitig als Massivbauten mit einer fugenlosen 2-schaligen Ortbetonfassade mit Kerndämmung errichtet, hofseitig ist die Fassade 2-schalig aus Stahlbetonfertigteilen konstruiert. Eine Wärme- und Kälteversorgung über eine Luft-/Wasser-Wärmepumpe mit einem wassergeführten Rohrleitungssystem im Niedertemperaturbereich etabliert eine nachhaltige Gebäudetechnik.
Die tragenden Wände und Stützen stehen auf einem Pfahlrost – zur Vermeidung von Aushub und Beschleunigung des Bauprozesses wurde mit einer Bohrpfahlgründung gearbeitet. Die Aussteifung und Stabilität des Gebäudes erfolgte durch die Deckenscheiben und eine ausreichende Anzahl von aussteifenden Stahlbeton- und Mauerwerkswänden. Die Geschoßdecken sind in als einachsig gespannte Stahlbetondecken in der Betonqualität C25/30 ausgeführt. Für die Grundschallabsorption sind in allen Sichtbetondecken lineare Schallabsorber mit Blähglaskern aus Recyclingglas sichtbar eingelassen.
Die Decken liegen auf den Außenwänden sowie den beiden quer zur Fassade spannenden Unterzügen auf. Im vierten Obergeschoss sind die Unterzüge 65 cm hoch, weil hier das Dachgeschoss zurückspringt und damit die Unterzüge zusätzlich belastet. Die Unterzüge spannen von der Straßen- zur Hoffassade und sind mittig auf Rundstützen gelagert.
Sämtliche Treppen und Podeste sind massivaus Stahlbeton hergestellt. Die An- und Austritte werden mittels Tronsolen auf den Podestplatten bzw. den Stahlbetonquerwänden schallentkoppelt aufgelagert.
Fotografie: Jan Bittner