PROJEKTE | HALLENBAU | HOLZBAUTEN

Sporthalle Wilhelm-Gentz-Grundschule, Neuruppin

Das Ensemble setzt sich aus drei Einzelbausteinen zusammen: dem bestehenden Plattenbau mit Lerninseln, dem L-förmigen Anbau mit Mensa und Verwaltung und dem Neubau der Sporthalle. Die Bausteine verbinden sich zu einem kompakten Gebäude, dessen neue Fassade aus unbehandeltem Lärchenholz das gesamte Ensemble umhüllt und neben der optischen Verbindung der drei Bauteile eine energetische Optimierung des bestehenden Plattenbaus darstellt.

Das ursprüngliche Schulgebäude von 1972 wurde nicht abgerissen, sondern im Sinne des Nachhaltigkeitskonzepts als „re-use“ teilweise rückgebaut und durch einen Erschließungsgang erweitert. Zwischen Bestandsriegel und Anbau befindet sich der neue Haupteingang, der in ein 2-geschossiges Foyer mit Spiel- und Lesetreppe führt. Breite Stufen bieten Sitzmöglichkeiten, z. B. für Aufführungen im Foyer oder als Lesetreppe bei Regenpausen. Im 1. Obergeschoss befindet sich die zentrale Bibliothek mit Anbindung an die Mensa. Der neue breite Flurbereich vor den Gruppenräumen im Bestandsriegel kann zum Spielen, Lesen und Entspannen genutzt werden. Im Inneren des Gebäudes finden sich vielfältige Bezüge: Ein Blick in die Sporthalle wird über Fenster in der Mensa und in den Fluren vor den Lerninseln im EG und 1. OG gewährt. Über eine Tribüne in der Sporthalle ist ein Rundlauf durch das gesamte Gebäude möglich.

Alle neuen Außenwände sind ressourcen-schonend als Holzrahmenbau mit hoch wärmedämmender Holzfaserisolierung realisiert. Der 4-geschossige Erweiterungsneubau wurde in Massivbauweise in Stahlbeton auf flachgegründeten Streifenfundamenten ausgeführt.

Die Tragwerkskonstruktion der Zweifeldsporthalle besteht aus 13 m langen und 3 m hohen Holz-Fachwerkträgern, die in einem Abstand von 6,50 m angeordnet sind. Die Aussteifung der 28,5 x 52,0 x 7 m großen Halle erfolgt über die scheibenartige Ausbildung der Dachflächen, die Holzaußenwände und den Anschluss an die Stahlbetoninnenwände der Neubauten. Die Außenwände werden in Holzrahmenbauweise mit eingestellten Stützen über die Hallenbinder ausgeführt. Die Dachflächen werden alternierend an den Ober- und Untergurtebenen der Binder angeordnet. Eine Fotovoltaik-Anlage auf den Dachflächen wird für die Stromerzeugung genutzt und überschüssige Energie ins Netz eingespeist.

 

Fotografie: Josef Müller

 

BauherrIN Stadt Neuruppin
ArchitektUR CKRS Architektengesellschaft mbH
Gesamtbaukosten 9,1 Mio. Euro
BGF 6.675 m2
Planung + Ausführung 2020 – 2022
Leistungsumfang IFB LP 1–6