PROJEKTE | BILDUNGS- UND KULTURBAUTEN | HOLZBAUTEN
Das neue Spielhaus in St. Peter-Ording bildet den Abschluss der erweiterten Strandpromenade im Rahmen eines Freiraumprojekts unter der Führung der Hager Partner AG. Unter dem Aspekt der Inklusion soll für Besucher*innen aller Altersgruppen ein Treffpunkt entstehen, der formal und funktional auf lokaler Ebene verankert ist und gleichzeitig eine starke touristische Strahlkraft entwickelt.
Die Konstruktion orientiert sich an der ortstypischen Pfahlbauweise und interpretiert diese neu. Sie besteht aus einer Stützen- und Trägermatrix aus Brettschichtholz, in der fünf überdimensionale Massivholzkuben in verschiedenen Höhen und Positionen eingeschoben sind. Die Aufgabe des Wettbewerbs bestand darin, eine nachhaltige, ökologische und touristisch wie gesellschaftlich innovative Lösung zu finden, die zur Attraktivität des Orts beiträgt.
Jeder der fünf Kuben des Bauwerks hat eine eigene Funktion: In ihnen sind analoge Spielestätte, digitales Labor, Restaurant, Personalbüro und die sanitären Einrichtungen untergebracht. Die einzelnen Kuben sind dreiseitig mit einer vorgehängten Holzfassade umschlossen und öffnen sich jeweils auf einer Seite mit überdimensionalen Fenstern. Diese gewähren beeindruckende Ausblicke auf das Meer, das benachbarte Biotop, die Promenade und die weiter entfernte Landschaft. Eine große Zahl von Terrassen und Treppen macht das Haus zudem auf mehreren Ebenen im Außenbereich zugänglich und nutzbar. Der Erschließungskern mit Aufzug und Infrastrukturräumen ist in massiver Bauart aus Stahlbeton geplant. In die Holzskulptur integrierte Spielgeräte laden die Besucher*innen zur Interaktion mit dem Gebäude ein und fordern sie zum Spielen in, auf, unter, neben und um das Haus herum auf.
Das Objekt besteht aus einem 28 m x 32,6 m großen fünfgeschossigen Holzskelettbau mit einer begehbarer Dachterrasse und einer ca. 103,5 m langen und 4,5 m breiten Stegkonstruktion, die den "Spielbau" mit der Deichkrone verbindet. Das Hauptgebäude ist mit patchworkartig verteilten Nutzflächen und geschlossenen und offenen Fassadenfeldern versehen. Das Ensemble wird durch zwei Aussichtsplattformen an der Außenseite des Deiches ergänzt, die ebenfalls als Holz-Skelettbauten ausgeführt sind. Plattform I ist zu den Salzwiesen hin ausgerichtet und durch den Steg mit dem Hauptgebude verbunden. Plattform II befindet sich einige hundert Meter westlich des Hauptgebäudes.
Fotografie: Jan Bitter / ifb
Nominiert für den DAM Preis für Architektur in Deutschland 2025Heinze ArchitekturAWARD 2023, Kategorie „Out of the Box“