PROJEKTE | WOHNBAUTEN
Die Baulücke 19 in der Malplaquetstraße wurde durch ein Wohngebäude mit gewerblicher Nutzung geschlossen. Um die historische Entwicklung und die räumliche Verbindung zu den stillgelegten Produktionshallen besser erfassbar zu machen, wurde das bestehende Portal in den Neubau integriert. Dadurch werden nicht nur die verschiedenen Nutzungsphasen des Standortes verdeutlicht, sondern es wird auch ein vergleichsweise großzügiger, industrieller Maßstab für die Gestaltung des Hauses verwendet, der sich zu den benachbarten Gründerzeithäusern abhebt.
Das Erdgeschoss und Teile des Untergeschosses werden zur Gewerbezwecken, die Räume in den Obergeschossen für Wohnzwecke genutzt. Die verbleibenden Flächen des Untergeschosses als Kellerräumen genutzt oder dienen der technischen Gebäudeausrüstung. Die Wohnungen im Staffelgeschoss verfügen über eigene Zugänge zu den separaten Dachterrassen. Auf den verbleibenden Dachflächen wurde eine extensive Dachbegrünung geplant. Straßenseitig wurden vom zweiten bis zum vierten Obergeschoß Loggien und Hofseite im ersten Obergeschoß Balkone integriert.
Die Aussteifung und Stabilität des Gebäudes ist durch die Deckenscheiben und eine ausreichende Anzahl an aussteifenden Wänden gewährleistet. Der Lastabtrag erfolgt über durchgehende Wandscheiben und wandartige Träger im Gebäudeinnern, sowie über die als Lochfassade ausgebildeten Außenwände und die geschlossenen Giebelwände. Die Ausführung der tragenden Wände erfolgte in Stahlbeton.
Die Geschoss- und Dachdecken wurden als unterzugsfreie Stahlbeton-Flachdecken mit zweiachsigem Lastabtrag ausgebildet. Die Auflagerung der Decken erfolgt linienförmig auf den Wänden. Die Dachdecke schließt mit einer umlaufenden Attika ab.
Alle Treppenläufe und -podeste wurden in Stahlbeton geplant. Die Läufe inklusive der Zwischenpodeste wurden als Fertigteile und die Hauptpodeste in Ortbeton geplant. Der Trittschallschutz ist durch eine schallentkoppelte Auflagerung der Läufe an den Podesten bzw. Außenwänden gewährleistet.
Die Balkone wurden als Stahlbetonfertigteile erstellt, die Brüstungen als Stahlgeländer ausgeführt. Die Anbindung der Fertigteile an die Geschossdecken erfolgt thermisch getrennt mittels Isokörben.