PROJEKTE | BAUEN IM BESTAND

Kammgarnspinnerei, Brandenburg

Die Lage im Fluss und die Industrie haben die Entwicklung der Stadt Brandenburg an der Havel geprägt. Dazu gehört auch die 1879 von Alfred und Emil Kummerlé errichtete Kammgarnspinnerei. Trotz zweier Weltkriege und der Verstaatlichung zu DDR-Zeiten endete die Kammgarnproduktion in Brandenburg an der Havel erst nach über 115 Jahren.

Bei dem Bauvorhaben handelte es sich um den Umbau der trapezförmigen Sheddachhalle zu Wohnzwecken. Die Umfassungswände sind aus Vollziegel hergestellt und stammen noch aus der Erbauungszeit. Im 2. Weltkrieg wurde die Gebäudesubstanz zu einem großen Teil zerstört und beim Wiederaufbau ab 1967 wurde die Nordwand durch Hochlochziegel ergänzt. Haupttragelemente der Shedkonstruktion sind Koppelpfetten, die in Gebäudequerrichtung angeordnet sind.

Die Gründung erfolgte flach auf Einzel- und Streifenfundamenten. Eine Ausnahme bildet die Wand direkt an der Havel, die mittels Holzpfählen tief gegründet ist. Die Halle ist eingeschossig und nicht unterkellert. Die Aussteifung des Gebäudes bzw. der Gebäudeteile wurde komplett überarbeitet. Die Queraussteifung erfolgt durch die vorhandenen Außenwände und die neuen Wohnungstrennwände, die Längsaussteifung erfolgt über Ringbalken und Querwände. Die neuen Stützen und Wände werden flach gegründet.

Fotografie: ifb frohloff staffa kühl ecker

Bauherr Loft Bau GmbH
Architekt Detlev Delfs GmbH
Gesamtbaukosten --
BGF 1.600 m2
Planung + Ausführung 2011 – 2012
Leistungsumfang IFB LP 1-6
auszeichnungen Brandenburgischer Baukulturpreis 2013, Nominierung